Wells beschreibt eine zukünftige Welt, die zunächst als eine Art Dystopie erscheint. Der Erzähler und Protagonist, der während des ganzen Romans nur "der Zeitreisende" genannt wird, reist mit seiner selbstgebastelten Zeitmaschine in das Jahr 802.701. Sehr sachlich beschreibt Wells nun den Kontakt der Bevölkerung mit dem Zeitreisenden.Diese Sachlichkeit ist anfänglich sehr gewöhnungsbedürftig, ich konnte mich damit aber gut arrangieren. Ein großer Vorteil dieser Schlichtheit ist, dass der Inhalt auch im Jahr 2017 zeitlos bleibt. Wells verzichtet auf detaillierte Beschreibungen von möglichen technischen Geräten. So schafft er es die Glaubwürdigkeit des Romans auch über Jahrhunderte aufrecht zu erhalten.Wells kann sich durch das Weglassen der technischen Beschreibungen außerdem auf das wirklich Wesentliche konzentrieren: der gesellschaftliche Wandel und die Probleme die sich daraus ergeben.
Doch zurück zu unserem Zeitreisenden. Der erkennt, dass die zukünftige Welt lediglich von zwei "Rassen" bevölkert wird. Den Eloi und den Mordocks. Die Eloi leben auf der Erdoberfläche und scheinen glückliche und zufriedene Wesen zu sein, denen es aber an Intellekt fehlt und sich nur noch primitiv verständigen können. Sie haben nur noch Angst vor der Dunkelheit, und sind sonst äußerst naiv. Der Zeitreisende erklärt sich den Rückgang des Intellekts durch das Fehlen von Sorgen und Ängsten - so bleibt die Kreativität auf der Strecke. Die kannibalischen Mordocks leben im Untergrund und kommen nur in der Dunkelheit an die Oberfläche. Der Zeitreisende erkennt nach und nach, dass Technik, Literatur und Kunst nahezu Ausgerottet wurden. Er erklärt sich diesen Wandel durch die immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich. Hier wird der gesellschaftskritische Ton Wells besonders deutlich.
Die Message und Mahnung Wells hat auch heute nicht an Aktualität verloren.
Hannah
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