Mittwoch, 17. Mai 2017

Die Selbstmord-Schwestern von Jeffrey Eugenides

Die Idee des Buches ist genial. Fünf unterschiedliche Schönheiten, Töchter der Familie Lisbon, begehen innerhalb eines Jahres Selbstmord.

Geschildert wird die Erzählung von den Nachbarjungs, die die Schwestern aus der Ferne anhimmeln und "Beweisstücke" für die Selbstmorde, wie Trophäen sammeln.

Die makabre Geschichte empfand ich als ziemlich komplex - die Selbstmorde stehen symbolisch für den Untergang einer ganzen Wohngegend. Eugenides zeichnet das Bild einer Apokalypse, ins Rollen gebracht durch die jüngste der Lisbon-Schwestern. Rassenunruhen (70er Jahre) werden beiläufig gestreift, aber nicht näher beschrieben.

Trotz dieser grandiosen Inszenierung  (oder vielleicht gerade deshalb) fand ich keinen Bezug zu den Charakteren. Das Lesen empfand ich als oberflächliches "über den Gartenzaun" schielen, wirklich nah ran kommt der Leser den Schwestern nicht. Diese Distanz ist wahrscheinlich vom Autor bewusst gewählt worden, für mich war das Lesen unbefriedigend. Mir haben die Spekulationen über die Beweggründe der Nachbarn nicht gereicht.

Hannah

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