Sonntag, 26. November 2017

Into the Water von Paula Hawkins / Hörbuch

Als Julia den Anruf ihrer Schwester Nel erhält und ihn einfach ignoriert, weiß sie noch nicht, dass dieser Anruf die letzte Möglichkeit sein wird, Nels Stimme zu hören. Nel wird kurz darauf leblos aus einem Fluss in Beckford, Northumberland geborgen. Genauer noch aus einer ganz besonderen Stelle dieses Flusses, dem sogenannten „Drowning Pool“. An dieser Stelle des Flusses starben bisher schon viele Frauen vor Nel, die Liste der Namen reicht bis in die vergangenen Jahrhunderte zurück.

Doch war es wirklich Selbstmord, der Julias Schwester hierher trieb? Und weshalb scheint es so, als hätte jeder in der kleinen Stadt Beckford ein eigenes dunkles Geheimnis, das mit dem „Drowning Pool“ in Verbindung steht? Nun muss sich Julia den Geistern ihrer Vergangenheit stellen, und an den Ort zurückkehren, der sie selbst mit so vielen negativen Erinnerungen konfrontieren wird. Julia weiß noch nicht, dass es hier nicht nur eine Wahrheit zu erfahren gilt, die sie selbst und ihr ganzes Leben verändern wird.

Zunächst einmal finde ich die Idee des Thrillers klasse. Diese mysteriöse und düstere Stimmung, die um die vielen Geschichten der ertrunkenen Frauen schwebt, welche ihr Leben in diesem Fluss ließen, gefiel mir sehr gut. Die Hintergründe, weshalb die Schicksale der Frauen so verliefen, sind allesamt packend und glaubwürdig und auch zum Teil sehr traurig. Leider war das Hauptproblem dieses Hörbuches jedoch der Aufbau dieser vielen verschiedenen Perspektiven, die der Leser hier erfährt. Viel zu viele Personen kommen hintereinander zu Wort, ohne dass man als Hörer überhaupt schon richtig in der Geschichte angekommen ist und die ganzen Personen auseinander halten kann. Dies sorgt für Verwirrung und verkompliziert die Handlung unnötigerweise.

Die Einteilung der Sprecher war mir leider ebenfalls lange ein Rätsel. Irgendwie habe ich oft nicht verstanden welche Person gerade erzählt, denn obwohl es drei unterschiedliche Sprecher gab, gab es natürlich viel mehr beteiligte Personen im Roman. Hauptsprecherin war Britta Steffenhagen, die wie ich finde, eine sagenhafte Erzählstimme und auch geniale unterschiedliche Betonungen drauf hat (sie hat mich an einigen Stellen sogar an die unglaubliche Stimme von Katharina Thalbach erinnert).


Die Auflösung des Ganzen war für mich in Ordnung, aber auch nichts allzu besonderes. Ich hatte auf eine schockierendere, noch weniger zu erwartende Lösung gehofft, nach all den Irrwegen, auf die die Autorin den Leser während der Geschichte führte.

Alles in allem gab es also einige Punkte, die ich sehr gut fand aber auch einige Dinge, die ich kritisieren muss. Demnach gibt es nur eine mittelgute Bewertung für einen mittelguten Thriller, der mir aber besser gefiel, als Paula Hawkins erster Roman „Girl on the Train“, da ich ihn einfach als atmosphärischer und spannender empfand.


Maren

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