Mit einem geliehenen Wohnmobil geht es los, ohne genau zu wissen wohin und wie lange die Reise gehen soll. Spannend erzählt Dave Eggers hier von einzelnen Situationen, die unerwartet eintreten. Von Waldbränden, die die kleine Familie zu verfolgen scheinen, von lüsternen Kerlen, seltsamen Begegnungen und der Gewalt der Natur. Keiner der drei ist vorbereitet auf ein solches Unterfangen und doch können Sie sich immer aus der Patsche helfen, vor allem dann, wenn alle drei zusammen halten.
Auch wenn Josie, die Mutter, nicht immer verantwortungsvoll reagiert und sich mancher Gefahr nicht bewusst ist, der sie ihre Kinder aussetzt, wirkt sie für mich doch sympathisch und vorallem menschlich. Paul, ihr größerer Sohn, beeindruckt hingegen mit einer Geistesgegenwart, die in seinem Alter selten anzutreffen ist. Seine kleine Schwester, Ana, ist einfach nur goldig mit der ihr verliehenem Gottvertrauen, mit dem Sie sich all diesen Situation stellt. Gemeinsam bilden sie für mich so eine Art „Drei Musketiere“ gegen den Rest der Welt. Eine beeindruckende Geschichte mit sehr menschlichen, verletzlichen und zugleich bärenstarken Protagonisten. Dave Eggers weiß, wie man erzählt und Julia Nachtmann, die Sprecherin des Hörbuches verleiht Josie eine wunderbar charakterstarke Stimme.
Nichts desto trotz habe ich zum Schluss ein wenig das Gefühl, etwas nicht ganz erfasst, nicht ganz begriffen zu haben – ich vermute stark, dass es daran lag nur das gekürzte Hörbuch gehört zu haben. Sobald ich die Gelegenheit dazu habe, werde ich den Roman lesen. Auch wenn viele Rezensenten kritisieren, der Roman sei langwierig, vermute ich, dass mir genau das gefehlt hat – ein bisschen mehr zu erfahren über Josie und ihre Vergangenheit und gerne auch ein bisschen mehr Zeit mit dieser schrägen Familie zu verbringen.
Maren
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